LocalBitcoins hat eine neue Warnung an die Nutzer der Plattform herausgegeben, in der sie sagen, dass diese die Seite nicht über das Tor-Netzwerk besuchen sollten. Diese Warnung wurde veröffentlicht, nachdem die Seite bereits härtere KYC/AML-Anforderungen an ihre Nutzer hinzugefügt hatte. Dadurch hat sich die Plattform noch weitere von ihren Ursprüngen entfernt.
Warning to all LocalBitcoins users: LocalBitcoins requires KYC and monitors all transactions.
Meanwhile, the Bisq P2P network is 100% routed over Tor to protect the privacy of all its users. To accept a trade offer your computer connects directly to the maker’s computer over Tor https://t.co/2P5BOMlsY4
— wiz (@wiz) September 9, 2019
Die Warnmeldung wird den Nutzern als Erinnerung angezeigt, die sie darüber informiert, dass sie einem höheren Risiko ausgesetzt sind, ihre Kryptowährungen gestohlen zu bekommen, wenn sie Tor verwenden, ohne, dass erklärt würde, warum dies der Fall sein soll. Diese Meldung wurde von Richard Bensberg, einem Fachmann für regulatorische Vorschriften zu Krypto-Transaktionen, als Screenshot geteilt und dahingehend kommentiert, dass die Plattform sehr viel von ihrem Scharm verloren hätte, indem sie sich negativ gegenüber dem Browser, dessen Ziel es ist, die Privatsphäre der Menschen zu schützen, geäußert hat.
LocalBitcoins war früher eine P2P Börse, über die Nutzer Bitcoin anonym kaufen und verkaufen konnten, doch die jüngsten Ereignisse scheinen LocalBitcoins dazu veranlasst zu haben, die KYC/AML-Richtlinien zu verschärfen. Der Tweet weist jedoch auch darauf hin, dass Bisq etwas derartiges nicht fordert, weswegen es für Nutzer, denen ihre Privatsphäre wichtig ist, eine gute Alternative darstellen könnte.
Börsen als Schwachstellen des Krypto-Sektors
Da Kryptowährungen noch in einer frühen Phase ihrer Entwicklung stehen, können sie meist nur erworben werden, indem sie über eine Börse gekauft werden, da nur sehr wenige Menschen sie als Zahlungsmethode für Waren und Dienstleistungen erhalten. Regulierte Börsen sind daher die Schwachstelle des Sektors, da sie durch teilweise sehr aufdringliche KYC/AML-Anforderungen die Privatsphäre ihrer Nutzer verletzten. Leider gibt es vielerorts keine Alternative zu dieser zentralisierten Struktur, weswegen LocalBitcoins noch immer sehr beliebt ist.
Kryptowährungen an sich bedürfen keiner Genehmigung, da sich jeder eine Wallet herunterladen und die Technologie nutzen kann, während der Erwerb durch Dienste, die nach dem gleichen Prinzip funktionieren, noch recht schwierig ist. Zu den Alternativen zählen z.B. Bisq, ein dezentraler P2P-Klient, der Dash unterstützt und vollständig ohne AML/KYC auskommt. Andere P2P-Börsen (teilweise mit KYC), an denen Dash erworben werden kann, sind Wall of Coins, CoinCola, Bitcoin.de, Bitalo und andere. Auch ATMs stellen häufig entsprechende Anforderungen erst ab einer gewissen Menge oder sogar gar nicht, wobei in jüngster Zeit die Unternehmen IQ CashNow, CryptoBuyer und CoinLogiq ihren Weg in das Dash-Ökosystem gefunden haben.
P2P-Börsen erfordern eine zügige Abwicklung
Der Handel über P2P-Plattformen, wie er früher auch auf LocalBitcoins ablief, funktionierte ohne KYC-Anforderungen, wodurch die Dezentralisierung gestärkt und die Privatsphäre im Gegensatz zu zentralisierten und regulierten Börsen geschützt wurde. Ein wichtiges Attribut, welches Individuen wichtig ist, die entsprechende Dienste verwenden, ist die Schnelligkeit mit der Käufer und Verkäufer den Handel miteinander vollziehen wollen. Dash funktioniert hierbei sehr gut, da es auf InstantSend zurückgreift, welches jede Transaktionen sofort absichert und die gesendeten Gelder wiederverwendbar macht. Daher können Verbraucher auch in Sekunden Bargeld gegen Dash tauschen. Eine andere Innovation, die für diesen Handel wichtig sind, sind ChainLocks, welche eine Neuorganisation der Blockchain verhindern, die ansonsten zum Diebstahl der Coins genutzt werden könnte. Hierdurch müssen sich Individuen weniger auf Dritte verlassen, wenn sie miteinander handeln wollen.