Der leitende Entwickler der Kryptowährung Siacoin veröffentlichte einen Beitrag, in dem er darstellt, warum er denke, dass 2019 das Jahr der 51%-Angriffe werden könnte.

David Vorick von Siacoin sprach bereits zuvor über das Mining-Ökosystem, um zu zeigen, wie zentralisiert dieses sei. Seiner Meinung nach seien die Anreize zum negativen Verhalten für die großen Akteure jedoch zu gering, um ihre Macht zu missbrauchen. In dem neuen Beitrag besprach er nun die Gefahren, die Coins drohen würden, die sich in einer schwachen Position befänden, etwa, weil sie über die gleiche Hardware gemined würden, wie andere:

„Auch wenn die Entwickler verschiedener Altcoins die ökonomischen Gesichtspunkte des Minings auf vielerlei Art ignoriert haben, die der Sicherheit des jeweiligen Coins schaden, so ist für die jüngsten 51%-Angriffe doch vor allem eines verantwortlich:  Die Verwendung gemeinsamer Hardware durch mehrere Kryptowährungen, die böswilligem Verhalten eine ökonomische Attraktivität verleihen.“

Am bekanntesten sind Angriffe, bei denen eine spezialisierte Form der Mining-Hardware von verschiedenen Projekten verwendet wird. Hierdurch haben besonders die Investoren in größere Projekte die Chance ihren kleineren Konkurrenten zu schaden, da sie sehr einfach an 50% von deren Hashrate herankommen können.

ASIC-resistente und Kryptowährungen mit kopiertem Algorithmus sind am gefährdetsten

Doch laut Vorick sind auch Kryptowährungen, die ihre Resistenz gegenüber ASICs betonen, besonderen Gefahren ausgesetzt, selbst wenn sie ihren Algorithmus mit niemandem teilen:

„Es gibt zwei Kategorien von Kryptowährungen mit gemeinsamen Hardware-Konfigurationen. Die erste sind dabei wohl jene Projekte, die sich auf die Fahne geschrieben haben, keine ASICs für ihren Algorithmus zuzulassen. Die Überzeugung dieser Projekte ist es, dass eine weiter verbreitete Form von Hardware zu mehr Dezentralisierung führen würde. In die zweite Kategorie gehören jene Kryptowährungen, die zwar ASICs zulassen, diese aber mit Kryptowährungen teilen, die den gleichen Algorithmus verwenden. Doch wenn mehrere Kryptowährungen einen Algorithmus mit entsprechender Hardware teilen, dann können die Proponenten der einen Kryptowährung versuchen anderen Projekten mit ihrer Hardware zu schaden, genauso, wie dies auch bei ASIC-Resistenz möglich ist.“

Kryptowährungs-Mining, in welcher Form auch immer, neigt zur Zentralisierung, bei der Pools und Mining-Farmen die Mehrheit der Hashrate für eine Währung stellen. Ein Mining-Unternehmen, das in eine bestimmte Hardware investiert hat, wird die Kryptowährung, für die diese Hardware gedacht ist, mit großer Wahrscheinlichkeit nicht angreifen, da es damit seinen Investitionen schaden würden. In den meisten Fällen werden sie ihre Hardware auch nicht böswillig auf ein anderes Projekt ausrichten, da sie weiterhin die Betriebskosten zahlen müssen und ihr Hauptprojekt dadurch für die Dauer des Angriffs weniger sicher ist. Deswegen ist ein Angriff auf ASIC-resistente Kryptowährungen wahrscheinlicher, da hierfür keine spezialisierte Hardware vorhanden sein muss:

„…die größte Kryptowährung eines Algorithmus mit eigener Hardware muss im schlimmsten Fall einer einzigen Entität vertrauen, dass sie keine 51%-Attacke durchführt. Dies ist zwar nicht optimal, hat sich in der Praxis aber immer als ausreichend erwiesen, da die Entität mit einer boshaften Handlung ihrem eigenen finanziellen Interesse schaden würde. Dies trifft auf ASIC-resistente Kryptowährungen nicht zu, nicht einmal bei den größten, da sie zu jeder Zeit mit einem Angriff rechnen müssen.“

ChainLocks werden Dash gegen 51%-Angriffe schützen

Auch wenn der ökonomische Schutz gegen 51%-Angriffe bisher gehalten hat, so kann die Gefahr des Angriffes auf ein großes Projekt mit eigener Hardware doch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund möchte Dash noch einen weiteren Schutz implementieren, ein technischer Schutz, der ChainLocks genannt wird. Dabei geht es darum, dass die Masternodes ab Version 14.0 die einzelnen Blöcke der Blockchain unwiderruflich bestätigen werden, was Tiefen-Neuordnungen durch feindliche Miner ausschließen wird. Der einzige Mining-Angriff auf Dash wird also in Zukunft das Mining leerer Blöcke darstellen, bei dem ein 51%-Angriff lediglich die Transaktionen verlangsamen würde. Die technologische Grundlage der ChainLocks stellt in diesem Fall eine Innovation, die das Masternode-Netzwerk betrifft, dar. Die sog. langlebigen Masternode Quoren (LLMQs) ermöglichen eine Konsensfindung unter den Masternodes, die dieses Maß an Sicherheit gewährleisten wird.