Die Financial Action Task Force veröffentlichte am 21. Juni eine Mitteilung, wie die zugehörigen Staaten mit Kryptowährungen umgehen sollten, um zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismus beizutragen.
Die FATF-Sprecherin Alexandra Wijmenga-Daniel erläuterte gegenüber Bloomberg, dass neue Regeln für Unternehmen gelten sollten, die sich auf Kryptowährungen einlassen, seien es nun Börsen, Treuhanddienste oder Hedgefonds. Die Inhalte der Mitteilung sollen nur Vorschläge sein, die dann von den Ländern an ihre jeweilige Situation angepasst werden sollen. Länder, die sich nur unzureichend an die Mitteilung halten, sollen jedoch auf eine schwarze Liste gesetzt werden, durch die sie den Zugang zum Weltmarkt verlieren würden, so Jesse Spiro von der Kryptofirma Chainalysis Inc.
Eric Turner von Messari Inc. sagte ebenfalls gegenüber Bloomberg, dass diese Mitteilung eine größere Auswirkung haben könnte als jede Entscheidung der SEC oder einer anderen Regierungsbehörde bisher. Bloomberg sprach dabei über bestimmte Wertgrenzen, auf die sich die Mitteilung bezieht:
„Von Börsen wie Coinbase oder Kraken sowie von der Investmentfirma Fidelity werden Informationen über Kunden verlangt, die Transaktionen von über €1000 veranlasst haben. Zudem sollen Informationen darüber gesammelt werden, an wen diese Gelder versendet werden, damit die Informationen mit dem Empfänger geteilt werden können.“
Schwierigkeiten und unvorhergesehen Kosten der Einhaltung dieser Vorschrift
Die Empfehlung verlangt von den Unternehmen durch Kunststückreifen zu springen, da Kryptowährungen nicht dazu gedacht sind, diese Informationen preiszugeben. Die Kosten, die hierdurch entstehen können, werden astronomisch ausfallen. Mary Beth Buchanan von Kraken sprach davon, dass versucht würde, die Regeln des alten Finanzsystems dem neuen Finanzsystem aufzuzwängen.
„Es geht darum die Regeln des 20. Jahrhunderts ins 21. Jahrhundert zu importieren, ohne sie anzupassen. Es gibt keine technologische Lösung, wie dies durchgeführt werden kann. Wir arbeiten mit anderen internationalen Börsen zusammen, um dieser Frage nachzugehen.“
Stärkere Vorschriften können sich jedoch auch negativ für die Regulatoren auswirken, wenn sich die Nutzer etwa verstärkt dezentralen Plattformen zuwenden, auf denen sie Geld sparen und ihre Privatsphäre schützen können. Jeff Horowitz von Coinbase hob diesen Punkt ebenfalls hervor:
„Ich verstehe, warum die GAFI dies will. Doch die Einführung von Bankvorschriften in diesen Bereich könnte Menschen dazu bringen, sich persönlichen Transaktionen zuzuwenden, die sich ganz außerhalb der Reichweite der Strafverfolgung befinden. Die FATF sollte dringend die unbeabsichtigten Folgen ihrer Forderung berücksichtigen.“
Kraken hat sich bereits aus den USA zurückgezogen, da die Einhaltung der dortigen Vorschriften extrem kostenintensiv ist. Auch viele andere Börsen bedienen momentan keine US-Amerikanischen Kunden.
Dash bietet seinen Nutzern unterschiedliche Herangehensweisen an
Je nachdem, wie sich diese Entwicklung weiter auswirken wird, hat Dash doch durch zahlreiche Börsenintegrationen ein gutes Standbein aufgebaut. Selbst wenn manchen Börsen an den zusätzlichen Kosten scheitern werden, wird es doch für Dash-Nutzer noch dutzende weitere Börsen geben, über welche die Liquidität erhalten bleiben kann. Außerdem setzt sich Dash auch aktiv für dezentrale Lösungen ein, damit Nutzer weiterhin ihre Privatsphäre schützen können.