Emin Gün Sirer, ein bekannter Professor der Cornell University, ist der Ansicht, dass das Bitcoin Mining nach dem Flash Crash der Hashrate als „alt und schlecht konfiguriert“ bezeichnet werden kann, wodurch ein Zweifel an der generellen Zuverlässigkeit von Proof-of-Work entsteht.

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Die Hashrate des Bitcoin-Netzwerkes sank kürzlich um über 40%, wobei der genaue Grund noch nicht bekannt ist. Dieses Ereignis ruft bei manchen Beobachtern Bedenken hervor, da die Frage aufkommen kann, wie anfällig das Netzwerk gegenüber 51%-Angriffen ist. Laut Sirer gibt es verschiedene Theorien, wie es zu diesem Flash Crash von 107 auf 59 Exahash gekommen ist, doch alle stellen ein signifikantes Problem dar. Er wies dabei auch auf ein Problem hin, das nur selten beachtet wird, nämlich auf den Zusammenhang zwischen der Hashrate und der Empfehlung, sechs Bestätigungen abzuwarten:

„Das größte Problem ist, dass Satoshi ein langes Blockintervall gewählt hat. 10 Minuten vergehen im Ernstfall nur sehr langsam. Bitcoin musste diese Zahl jedoch großzügig wählen, da es ein synchrones Protokoll darstellt. Die Finalisierungszeit wird gemeinhin bei sechs Blöcken, also ca. einer Stunde angesetzt. Viele Börsen halten sich entschieden an diese 6-Block Regel.“

Laut Sirer kann jeder die Blockchain beobachten und innerhalb von fünf Blöcken oder weniger feststellen, dass ein Angriff stattfindet. Darauf aufbauend schlug er vor, dass Börsen die notwendige Zahl an Bestätigungen anpassen sollten, damit sie sichergehen, dass sie im Falle eines weiteren Flash Crash nicht angreifbar sind.

Proof-of-Work und Zentralisierung

Ursprünglich war Proof-of-Work dahingehend entworfen worden, dass es Dezentralisierung fördert, indem es entsprechende Anreize bietet. Durch das Aufkommen von ASIC-Minern und der Konzentration auf China, hat sich das Feld der Kryptowährungen jedoch in eine andere Richtung entwickelt. Sirer ist der Ansicht, dass diese Zentralisierung ebenfalls dazu führt, dass der gesamte Sektor gemeinsam steigt und gemeinsam fällt.“

„Es ist nicht zu leugnen, dass BTC-Mining extrem zentralisiert ist. Der größte Teil der Hardware wird von einem Unternehmen hergestellt und in einem Land durchgeführt. Der Miner, für den der Betrieb am günstigsten ist, kann die anderen aus dem Rennen schicken. Es ist ein Dezentralisierungstheater.“

Da über 50% der Hashrate von nur vier Mining-Pools verwaltet werden, ist das Risiko gegeben, dass die Hashrate absinkt, wenn die Regierung eingreift, es einen Stromausfall gibt oder Softwareprobleme auftreten. Viele Communities im Krypto-Sektor wenden sich daher alternativen Methoden zu, um ihr Projekt abzusichern.

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Die Sicherheit einer Kryptowährung muss sich weiterentwickeln

Um das Sicherheitsrisiko, welches Proof-of-Work bei Kryptowährungen, die kleiner als Bitcoin sind, darstellt, zu kontern, hat Dash auf sein Masternode Netzwerk die ChainLocks aufgebaut, durch welche eine zusätzliche Validierung stattfindet. Diese innovative Technologie sichert das Netzwerk gegen 51%-Angriffe ab, da ein Block, sobald dieser gekennzeichnet ist, nicht mehr überschrieben werden kann, wie dies bei anderen Blockchains durch eine Neuorganisation der Kette möglich ist. Laut Ryan Taylor, der CEO der Dash Core Group, ist Dash damit nicht nur schneller und günstiger als Bitcoin, sondern auch sicherer. Durch InstantSend können alle Transaktionen in weniger als zwei Sekunden und für weniger als $0,0005 abgesichert werden.

Die Technologie wird auch dadurch hervorgehoben, dass das Projekt Zcoin selbst ChainLocks implementieren möchte, um das eigene Netzwerk noch weiter zu sichern. Eine weitere Hervorhebung findet dadurch statt, dass Coinbase Dash-Transaktionen 12x so schnell akzeptiert wie Bitcoin. Wer bei Coinbase Dash einzahlen möchte muss nur ca. 5 Minuten warten, während es bei Bitcoin ungefähr eine Stunde dauert.