Das lange erwartete Dash v0.13 Update wurde nun veröffentlicht. Zu den zentralen Themen des Upgrades zählen die technische Umwandlung des Masternode-Netzwerks sowie eine Verbesserung der Funktionen InstantSend und PrivateSend.
Gestern wurde die Veröffentlichung von Version 0.13 von Dash Core bekannt gegeben. Dabei handelt es sich um die Basisebene, auf der Dash Evolution aufgebaut werden soll. Ryan Taylor, der CEO der Dash Core Group, sprach über die geplanten Features von Evolution, wobei er sich auch auf dezentrale Anwendungen (DApps) bezog:
„Wir sind sehr aufgeregt, wegen des Upgrades, da es ein wichtiger Schritt für die Einführung von Dash Evolution ist. Version 0.13.0 verbessert unsere Sonderfunktionen InstantSend und PrivateSend. Außerdem werden neue Transaktionstypen geschaffen, welche die Grundlage für zukünftige Anwendungsmöglichkeiten der Dash-Plattform sein werden. Hierbei geht es z.B. um das Funktionieren von dezentralen Anwendungen und das Anhängen von Metadaten an Transaktionen.“
Neue Transaktionstypen sind von Bedeutung, da nicht-finanzielle Transaktionstypen den Missbrauch oder die Überfrachtung der herkömmlichen Transaktionstypen verhindern können. Hierbei geht es z.B. um die Verwendung von Opcodes, was die Evolution-Sonderfunktionen ermöglichen wird.
Automatisches InstantSend setzt neuen Standard in der Kryptobranche
Neben den neuen Transaktionstypen ist die Automatisierung des InstantSend-Vorgangs von besonderer Bedeutung, da nun fast alle Transaktionen nach etwa 1,3 Sekunden als sicher gelten können. Bisher war InstantSend nur optional und auch nur über bestimmte Wallets verwendbar, wobei das Zehnfache der normalen Transaktionsgebühr berechnet wurde. Durch das Upgrade werden zukünftig alle Transaktionen mit vier oder weniger Inputs (also 90% aller Transaktionen) als InstantSend registriert, ohne, dass zusätzliche Kosten für die Nutzer entstehen. Das besondere ist hierbei, dass nun auch die Nutzer von Wallets, die bisher kein InstantSend unterstützten, wie etwa Dash Electrum oder diverse MultiCoin-Wallets, automatisch InstantSend-Transaktionen durchführen werden. Hierdurch wird jeder Dash-Nutzer ein universelles InstantSend-Erlebnis erfahren, wodurch sich Dash von anderen Kryptowährungen, die ebenfalls von diesen MultiCoin-Wallets unterstützt werden, abheben kann.
Auch wenn die meisten Kryptowährungen Transaktionen sofort anzeigen, so ist dies den meisten Händlern doch nicht genug, da die Transaktionen noch nicht vom Netzwerk bestätigt wurden, weswegen ein Rückgängig machen der Transaktion nicht völlig auszuschließen ist. Dies ist zwar bereits ein Gewinn gegenüber den meisten traditionellen Zahlungsmitteln, die Tage oder Wochen brauchen, doch mit der permanenten sofortigen Abbuchung durch InstantSend zeigt sich Dash allen Alternativen gegenüber als überlegen, was ein Unikum in der Zahlungsindustrie darstellt.
Masternodes werden durch Split Keys und deterministische Listen neue Aufgaben übernehmen können
Version 0.13 wird eine signifikante Verbesserung des Masternode-Systems mit sich bringen, da es Split Keys und deterministische Masternodelisten einführen wird. Bisher hatten Masternodes nur einen Schlüssel, der alle Aufgaben der Node übernahm. Mit dem Schlüssel konnte man eine Masternode starten und warten sowie über Treasury-Proposal abstimmen. Daneben gab es auch das Problem, dass alle Rewards der Node an eine einzige Adresse geschickt wurden. Beide Punkten werden von der neuen Version aufgegriffen und verbessert. So soll es zukünftig drei Schlüssel geben: Collateral, Operator und Voting. Der erste Schlüssel dient dazu die 1000 Dash, die für das Starten der Masternode notwendig sind, zu bewegen, weswegen der Collateral Key auf keinen Fall weitergegeben werden sollte. Der Operator Key wird an den Betreiber der Node weitergegeben, sofern der Besitzer der 1000 Dash die Node nicht selbst betreibt. Hierdurch kann der Betreiber der Masternode diese warten und notfalls neu starten, ohne, dass der Besitzer selbst diesen Vorgang bestätigen muss. Hierdurch können Dienste, die Masternodes betreiben, ihre Aufgabe wesentlich zuverlässiger ausüben. Der dritte Schlüssel schließlich, dient zum Abstimmen über Treasury-Proposal, wodurch der Besitzer der Masternode diese Aufgabe an jemanden übertragen kann, dessen Urteilsvermögen er schätzt. Die Masternode Rewards können zukünftig auch auf zwei Adressen aufgeteilt werden, wodurch der Betreiber der Masternode automatisch vergütet werden kann, ohne, dass der Besitzer der Masternode die Transaktion ausführen muss.
Diese Aufteilung ermöglicht zudem auch das Erstellen von deterministischen Masternodelisten, durch welche die aktuellen Masternodes verifiziert werden können, ohne, dass die gesamte Blockchain heruntergeladen werden muss. Hierdurch können auch SPV- und Light-Wallets auf die Masternodeliste zugreifen, was weitere Funktionen für diese Wallets freischalten wird.
Dash wird anonymer, bald auch unterwegs
Einer der ersten Anwendungsfälle von deterministischen Masternodelisten, ist die Freischaltung der Funktion PrivateSend für Light-Wallets. Bisher konnte PrivateSend nur von einer Full Node verwendet werden, was die Teilnahme von mobilen Wallets ausschloss. Die einzige Alternative stellte bisher MyDashWallet dar, wobei der Benutzer hierfür einer Full Node vertrauen musste, die von einer anderen Person betrieben wird und den Mischvorgang durchführt. Durch die Veröffentlichung von 0.13 werden mobile Wallets auf deterministische Listen zugreifen können, auch wenn sie keinen Zugriff auf eine Kopie der Blockchain haben. Hierdurch wird Mischen möglich, ohne, dass man dem Besitzer einer Full Node vertrauen muss. Hierdurch könnte Dash zur ersten Kryptowährung werden, die anonyme Zahlungen über mobile Geräte anbietet, bei denen der Nutzer niemandem vertrauen muss.
Neben den deterministischen Listen wurde PrivateSend auch auf andere Arten und Weisen verbessert. So wurde zum Beispiel die neue Misch-Denomination von 0,001 Dash eingeführt, durch welche PrivateSend-Transaktionen zukünftig auch wesentlich günstiger sein werden, da PrivateSend immer auf eine ganze Denomination aufrunden muss, da kein Wechselgeld entstehen darf. Daneben wurde auch die maximale Zahl der Mischrunden von 2 bis 8 auf 4 bis 16 erhöht, wodurch Transaktionen wesentlich privater sein werden als bisher. PrivateSend wird somit gleichzeitig benutzerfreundlicher, günstiger und anonymer.