Dash Core hat angekündigt das Masternode-System einer Generalüberholung zu unterziehen, indem unter anderem deterministische Masternode-Listen implementiert werden sollen. Dadurch können sogar mobile Geräte zukünftig auf bestimmte Funktionen zugreifen.

Alexander Block kündigte in einem Blogbeitrag drei neue Dash Improvement Proposals (DIPs) an: Spezielle Transaktionen, deterministische Masternode-Listen und einfachere Verifizierungen von Masternode-Listen (DIPs 2, 3 und 4), damit das Netzwerk Masternodes effektiver abfragen kann:

„Deterministische Masternode-Listen sind solche Listen, die vollständig aus Daten gewonnen werden, die auf der Blockchain liegen. Durch DIP2 und DIP3 kann das Netzwerk die Masternodes direkt auf der Blockchain registrieren. Da auch andere Nodes ihre Listen über die Blockchain erfragen, werden zukünftig alle Nodes den gleichen Konsens über Masternode-Listen erreichen.“

Durch die Änderungen wird vereinfacht, wie die Liste der Masternodes durch das Netzwerk abgerufen wird, da die Identifikation nicht mehr von einem Schlüssel abhängig sein wird. Auch wenn es so scheint, als wären DIP2-4 simple Verbesserungen, so darf ihre Bedeutung doch nicht unterschätzt werden. Sie stellen eine grundlegende Restrukturierung des Netzwerks da, durch die viele spezielle Funktionen freigeschaltet werden, wozu etwa auch die Verwaltung einer Masternode durch eine Mobile- oder eine Light-Wallet zählt.

Drei unterschiedliche Masternode-Rollen vereinfachen die Verwaltung

Um die deterministischen Listen zu ermöglichen, werden die Rollen der Masternodes voneinander getrennt, wodurch es mehrere Schlüssel geben wird, durch die auf unterschiedliche Funktionen zugegriffen werden kann:

„Wir ordnen den Nodes nun drei verschiedene Rollen zu. Jeder Rolle ist dabei ein eigener Schlüssel zugeordnet, wobei jeder Schlüssel nur auf eine Reihe von Aktionen zugreifen kann, wodurch die anderen stärker geschützt sind. Diese drei Rollen sind:

  • Owner: Der Eigentümer der 1000 Dash, die die Masternode legitimieren. Nur der Eigentümer darf die Auszahlungsadresse ändern und die beiden anderen Funktionen an Dritte delegieren.
  • Operator: Der Betreiber kann nur die IP- und Operator-Reward-Adressen ändern.
  • Voter: Der Wähler kann im Namen der Masternode wählen, ohne dabei irgendwelche Metadaten zu ändern.

Auf die drei verschiedenen Rollen kann der Betreiber zugreifen, indem er den jeweiligen Schlüssel verwendet. Sollte er nur einen Schlüssel verwenden, so wäre der Owner gleichzeitig Operator und Voter. Möchte er eine der Aufgaben delegieren, so muss er einen der Schlüssel weitergeben. Ein Schlüssel, der nicht zugeordnet ist, sorgt dafür, dass die Transaktion ungültig ist.“

Durch diese Verbesserung werden Masternode-Dienste trustless, da der Eigentümer nun nicht mehr dem Betreiber die 1000 Dash zur Verfügung stellen muss. Dies bedeutet, dass er diesem nicht mehr vertrauen muss und ihm einen Teil der Rewards für seine Arbeit delegieren kann. Durch den Schlüssel zum voten kann der Owner einem Dritten erlauben Entscheidungen über das Wahlverhalten der Masternode zu treffen, ohne, dass dieser Dritte die Masternode z.B. ausschalten könnte.

SPV-Clients werden verbessert und PrivateSend auf Mobilgeräte übertragen

Neben den Masternodes wird das Update außerdem die Herausforderungen der SPV-Clients (Simply Payment Verification) in den Blick nehmen.

„Momentan können SPV-Clients nicht auf die Masternode-Liste zugreifen. Dies liegt daran, dass sie die UTXO der Masternodes nicht verifizieren können, wenn sie nicht die gesamte Blockchain gespeichert haben.“

Durch deterministische Masternode-Listen wird diese Schwierigkeit überwunden, wodurch spezielle Funktionen, wie etwa PrivateSend, verwendet werden können, ohne, dass der Nutzer auf Dritte vertrauen muss:

„Dies wird sich sehr positiv auf das Dash-Ökosystem auswirken. SPV-Clients (auch Mobile-Wallets) können nun Dashs Spezialfunktion PrivateSend verwenden bzw. InstantSend empfangen (senden ist auch ohne Masternode-Liste möglich). Damit ist auch der Grundstein für den Zugriff per SPV-Client auf die Funktionen gelegt, welche Evolution freischalten wird.“

Bisher ist es keiner Kryptowährung gelungen anonyme Transaktionen über Mobiltelefone anzubieten. Wie mobile Wallets miteinander in Kontakt treten ist für Anonymisierungsfunktionen ein erhebliches Problem, wobei gerade solche Coins vor einer Schwierigkeit stehen, die auf Verschlüsselung basieren. Mit deterministischen Masternode-Listen wird Dash der erste Coin sein, der anonyme Transaktionen per Mobiltelefon möglich macht, ohne, dass eine externe Fullnode involviert sein muss.